Unsere Ozeane sind voll von Plastik. Verschiedene Wissenschaftler behaupten sogar, dass es schon 2050 mehr Plastik als Fisch im Meer geben wird. An Land hat endlich ein Umdenken begonnen. In der EU wird Einmalplastik bald Geschichte sein, Gurken sind nicht mehr in Plastik verpack und die jungen Generationen entwickeln ein größeres Umweltbewusstsein…
Doch während wir viel zu spät unser Verhalten in Frage stellen, sterben im Meer Tausende Tiere. Laut Nabu kostet das Plastik jedes Jahr bis zu 135.000 Meeressäugern und eine Million Meeresvögel das Leben.
Alleine an der sichtbaren Oberfläche des Meeres treiben unvorstellbar große Massen an Plastik. Zwischen Hawaii und Kalifornien (USA) hat sich eine regelrechte Müll-Landschaft gebildet. Das Great Pacific Garbage Patch. Diese Müllhalde hat inzwischen die Größe Mitteleuropas erreicht. Und das schlimmste, nämlich 90 Prozent des Mülls, sinkt zum Meeresboden, wo es Meeresbewohner vergiftet und wertvolle Ökosysteme zerstört.
Was passiert mit dem Müll der unsere Ozeane vergiftet? Der wird nicht weniger. Jemand muss den aufräumen. Es gibt ein paar tolle Ansätze von smarten Köpfen:
Das wohl bekannteste Projekt stammt von dem Niederländer Boyan Slat, der mit seiner Idee bereits 30 Millionen Dollar per Crowdfunding gesammelt hat. „The Ocean Clean up“.
In U-förmigen Röhren soll der Müll einfach aufgesammelt werden, und dabei die Meeresströmung als Antrieb genutzt werden. Die Konstruktion ist so konzipiert, dass unter Wasser eine Abwärtsströmung entsteht, die Fischen erlaubt, darunter durchzuschwimmen
Im September letzten Jahres startete das Projekt beim schon erwähnten Great Pacific Garbage Patch. Nach anfänglicher Euphorie gab es aber leider eine schnelle Ernüchterung, da die erzielten Erfolge ausblieben und teilweise wieder Müll verloren wurde. Aktuell arbeitet „The Ocean Clean up“ an einer zweiten Version mit dem Namen System 001/B. Hier erklärt der junge Unternehmer was sich im Gegensatz zu System 001 geändert hat. Wegen der hohen Anzahl an Investoren steht das Unternehmen nun unter Zugzwang. Man kann nur hoffen dass es beim Erfolg hilft!
Die Seekuh, ein deutsches Projekt funktioniert ähnlich. Im Grunde ein Katamaran mit einem Netz zwischen den Kufen, in dem die Crew zwei Tonnen Müll sammeln kann, welcher anschließend zu Öl verarbeite werden soll. Geplant ist, eine ganze Herde Seekühe auszusenden die ihren Müll noch auf dem Wasser zu einem große Schiff bringen, welches die Weiterverarbeitung direkt vor Ort durchführen kann.
Die Handhabung der Seekuh ist bewusst sehr einfach gehalten, so dass die Seekühe von jedermann auf der ganzen Welt bedient werden können.
In der ARD Mediathek kann man sich gerade eine super Doku anschauen „Plastik in jeder Welle – Surfen in der Müllhalde Meer“ , in der, der aus Kiel stammende Kite-Europameister Mario Rodwald sich auf die Suche nach Projekten macht die etwas gegen den Plastikmüll tun. Unter anderem besucht er auch eine Seekuh. Außerdem bohrt er nach wie es eigentlich in Deutschland mit Plastikmüll in der Nord-und Ostsee aussieht. Nämlich gar nicht so rosig, wie der oberflächliche Vergleich mit so manchem asiatischen Land, einen vermuten lässt…
Die Plastik Bank in Haiti geht das Plastikproblem vom Land aus an, mit einem einzigartigen Konzept:
Das Recyclingunternehmen zahlt Geld für Plastikabfälle. Der gesammelte Müll wird zu einer Sammelstelle gebracht und in einer Recyclinganlage zu „Plastikrohstoff“ verarbeitet. Das so entstandene „Social Plastic“ ersetzt das konventionelle Plastik. Einer der größten Abnehmer ist z.B der Großkonzern Henkel, der seine Kosmetik und Haushaltsartikel in Verpackungen aus sozialem Plastik steckt.
Seit 2013 recycelte die Firma bereist mehr als 3000 Tonnen Plastik . Das entspricht zum Beispiel mehr als 140 Millionen Plastikflaschen. Die Plastikbank motiviert Menschen Plastik einzusammeln und bringt sie sogar dazu es erst gar nicht mehr wegzuschmeißen, -man kriegt ja schließlich noch Geld dafür- und sorgt gleichzeitig für eine saubere Umwelt. Besser geht ja fast nicht.
Dies alles sind tolle Projekte die es gilt weltweit einzusetzen. Denn die Ozeane sind lebenswichtig, für uns Menschen, die Tiere und die Welt auf der wir leben.
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Bildquelle: www.nabu.de, www.segelreporter.com, www.goodimpact.org, www.theoceancleanup.com