Drucktechniken hauchen unserem Design leben ein. Immer auf der Suche nach neuen spannenden Möglichkeiten habe ich letzte Woche einen Artikel im Novum Magazin entdeckt. Es ging um Risographie und die deutschen „Risographie-Pioniere“ Laura Sirch und Sascha Wellm und ihre gemeinsame Firma herrundfraurio. Die beiden erzählen in einem Interview mit dem Novum Magazin wie sie als Riso-Neulinge die Maschine kennenlernten, welche Kunden bei Ihnen Drucke bestellen und warum sie diese besondere Technik so lieben.
Die Risographie ist ein Schablonendruckverfahren, das dem Siebdruck sehr ähnlich ist. Auch hier wird pro Druckdurchgang eine Farbe aufgebracht. Ähnlich dem Sieb beim Siebdruck wird bei der Risographie eine Masterfolie auf die Farbtrommel gespannt. Durch die doch sehr eigenwilligen Maschinen entstehen herrlich imperfekte Drucke. Die Farbschichten passen meist nicht hundertprozentig aufeinander, wodurch interessante Flächen entstehen. Bei Überlappung zweier Farbflächen bilden sich spannende neue Farben. Jeder Druck ist also ein Unikat. Auch die Papierauswahl spielt natürlich eine Rolle auf dem Weg zum perfekten Risodruck. Es muss saugfähig genug sein, um die leuchtenden Farben aufnehmen zu können.
Risographie ist nicht nur ein Garant für einzigartige Drucke, sondern auch noch umweltfreundlich. Die Tinten sind Sojaöl-basiert. Die Masterfolien bestehen aus Hanffasern und der Drucker braucht sehr viel weniger Energie als andere Drucker – nämlich rund ein Drittel eines handelsüblichen Office Kopierers.
Erfunden wurde der Riso, wie man den Risographie-Drucker nennt, 1986 in Japan. Ursprünglich für schnelle Bürodrucke gedacht, hat sich die Technik seither vor allem bei Künstlern großer Beliebtheit erfreut.
Laura Sirch und Sascha Wellm brachten die hierzulande weitestgehend unbekannte Risographie 2015 nach München. Dort entstand herrundfraurio. Drucken kann man bei den beiden schon ab einer Auflage von 10 A3-Bögen.
Auf der Creative Paper Conference in München werden Laura Sirch und Sascha Wellm im Oktober einen Vortrag halten. Tickets und mehr Informationen zur Konferenz gibt es hier: www.creative-paper.de
Bildquelle: novum.graphics.de, herrundfraurio.de