Univers, eine weitere Legende unter den Schriften des 20. Jahrhunderts. Es war die erste Schrift des 2015 leider verstorbenen Schweizer Grafikers, Adrian Frutiger. Sein revolutionärer Gedanke war es, eine Schriftfamilie, mit all ihren verschiedenen Schnitten, als geschlossenes System zu entwerfen. Der Ausgangspunkt, die Grundschrift, war die Univers 55. Die Grundlage für seine Entwürfe waren alte Skizzen aus seiner Zeit an der Akademie für Angewandte Kunst. Entstanden ist eine Schrift die eine sachliche, kühle Eleganz austrahlt und trotz ihrer vielfältigen Strichstärken, auch miteinander kombiniert, Stabilität vermittelt.
Die Univers traf genau den Geschmack der Typografen der sechziger Jahre. Kühl, systematisch. Direkte Konkurrenten waren die Helvetica, die sich zum Liebling der deutschen und amerikanischen Designer entwickelte. In Holland hingegen schwor man auf die Univers. Doch spätestens mit der CI der olympischen Spiele 1972 von Otl Aicher, stand der Kurs der Univers, auch in Deutschland auf Erfolg.
Frutiger erinnerte sich rund 30 Jahre später in seiner Biografie: »Schnell kam die Zeit, in der ein Text nicht mehr mit Bleibuchstaben, sondern durch einen Lichtstrahl gesetzt wurde. Die Aufgabe, die Schriften der alten Meister vom Hoch- in den Flachdruck umzudenken, war für mich die beste Schule. Als es jedoch um den Grotesk-Stil ging, hatte ich meine eigene Vorstellung: es enstand die Univers-Familie.«
1997 wurde die Univers schließlich nocheinmal überarbeitet. Die Schnitte wurden auf 59 erweitert und dreistellig nummeriert. Die Univers Next, mit weiteren 71 Schnitten, erschien 2004.
BP, Esso, die Deustche Bank, Swiss Airlines sind nur einige Marken die, die stabile und homogene Ausstrahlung der Univers für ihren Markenauftritt nutzen.