User experience (UX), häufig als Anwendungserlebnis ins Deutsche übersetzt, meint jegliches Erleben von Erfahrungen eines Nutzers bei der Interaktion mit einem Produkt. Oft sprechen wir davon im Zusammenhang mit Software – und Appentwicklung. Doch eine gute UX bezieht jegliche Art von Erfahrungen, habtische, physische und auch emotionale, mit in ihr Konzept ein.
UX gibt es nicht erst seit dem Computerzeitalter, sonder seit die Menschen Werkzeuge benutzen. Wir wurden immer besser im Entwerfen und Nutzen von Werkzeugen weil wir aus Erfahrungen gelernt haben und diese besser machen wollten.
Henry Dryfuss, ein amerikanischer Produktdesigner, schrieb in seinem Buch ”Designing for People” (Gestalten für Menschen): “Wenn der Kontaktpunkt zwischen Menschen und Produkt zu einer Reibungsstelle (oder Konfliktstoff) wird, dann hat der Designer versagt. Wenn die Menschen aber beim Kontakt mit dem Produkt sicherer, effizienter, bequemer und kaufwilliger werden, dann hat der Designer sein Ziel erreicht.”
Grundsätzlich orientiert sich die UX, oder das Anwendungserlebnis, an 3 Kriterien: Firmitas (Festigkeit bzw. Stabilität), Utilitas (Nützlichkeit, Usability) und Venustas (Schönheit). Am Beispiel einer Webseite, würde diese also verlässlich in allen Browsern und auf allen Geräten laufen, dem Nutzer von Nutzen sein und gut gestaltet sein.
Eine weitere Rolle spielen beim finalen Erlebnis aber auch die Erwartungen, die ein Nutzer an das Produkt hat, die Vorkenntnisse des Einzelnen, sowie die Markenwahrnehmung.
So hat ein langjähriger IPhone Nutzer eine ganz andere Erwartung (aufgrund seiner bisherigen Erfahrung) an das neue Apple Smartphone als ein neuer Kunde, der frisch an das Produkt herangeführt wird. Dieser hat aber sehr wahrscheinlich, aufgrund der Markenwahrnehmung, andere Erwartungen an seine neues IPhone als an ein neues Samsung Telefon. Weswegen die UX bei diesen beiden Kunden höchstwahrscheinlich sehr unterscheidlich sein wird.
Die Kunst als Designer ist es, ein Produkt zu entwickeln mit dem beide Kunden zufrieden sein werden.
Egal ob Produkt,-Grafik,- oder Webdesigner, die UX und deren Auswirkungen sind immer ein Teil des Erschaffungprozess und beinflusst die Gestaltung. Ein gutes UX Design ist einfach zu benutzen. Es übersetzt komplexe Inhalte in ein für den Nutzer leicht zu verstehendes Produkt.
Bedienungssanleitungen sollten nicht mehr nötig sein. Produkte sollten intuitiv gestaltet sein und selbsterklärend sein. Der Nutzer kann das Produkt aus der Verpackung nehmen und sofort benutzen. Oder eine Webseite besuchen und sofort damit umgehen, ohne es erst erlernen zu müssen. Aus heutiger Sicht klingt das selbstverständlich. Aber das die meisten unserer Produkte so getaltet sind, ist das Ergebniss von gutem UX – Design und einer Menge Umfragen.
Da auch die bisherigen Erfahrungen des Nutzer die UX beeinflussen, ist es wichtig eine gewissen Konsiztenz zu bewahren, so dass sich Benutzer nicht bei jedem Update/Upgrade neu eingewöhnen müssen.
Gutes UX Design adressiert die Nutzer und Ihre Wünsche, weswegen es wichtig ist auf diese einzugehen. Aber wörtlich nehmen sollte man sie auch nicht.
Da Apple das Paradebeispiel für gutes UX Design ist, darf ich auch hier nochmal Steve Jobs zitieren: “Es ist nicht der Job der Kunden, zu wissen was sie wollen.” Der Kunde weiß im Allgemeinen was er mag und was er nicht mag. Aber es ist der Job des Designers dies in ein Produkt zu übersetzen, das dessen Bedürfnisse befriedigt.