Mit einer riesigen Collage des französischen Künstlers JR, feierte der Louvre das 30-jährige Bestehen der charakteristischen Glaspyramide im Innenhof. Sowie die Enthüllung des modernen Baus, des chinesisch-amerikanischen Architekten Ieoh Ming Pei, vor 30 Jahren die Empörung und den Spot vieler Pariser auf sich zog, so tat das auch die überdimensionale Collage. Oder vielmehr das was davon übrig blieb.
Das Kunstwerk bestand aus über zweitausend, 10 Meter langen Streifen und wurde von über 400 freiwilligen Helfern und dem Künstler JR selbst, mühevoll in 5 Tagen zusammen gepuzzelt. Das Puzzel erstreckte sich über eine Fläche von 17.000 Quadratmetern.
Vom richtigen Winkel aus betrachtet, und nur von da, erschien die Pyramide sich aus einem weißgrauen Steinbruch zu erheben. Nach der Fertigstellung lud der Künstler per Twitter die Massen ein „die Pyramide zu entdecken“. Und die Massen kamen.
Und zerstörten. Am nächsten Tag war nicht mehr allzu viel übrig von den Klebestreifen am Boden. Stattdessen hatten die sich in der ganzen Stadt verteilt. Zum Ärger einiger Pariser. So las man online von schlechtem Design, einer Schande für den Louvre, und vielem mehr.
Der Fairness halber sollte man aber erwähnen, das JR folgendes schon twitterte bevor sich die Collage in ein Schlachtfeld aus Papierschnipseln und Kleberesten verwandelte.“Das Werk dreht sich um Präsenz und Abwesenheit, um Realität und Erinnerungen“ So gesehen hat es also seinen Zweck erfüllt. Dem Museum zufolge war man allerdings überrascht, wie schnell es ging.
Doch so wie die einst verhasste Glaspyramide ihren Weg in die Herzen der Pariser gefunden hat, wird vielleicht auch diese Kunstaktion mit einem Lächeln in die Geschichte des Louvres und in das Gedächtnis seiner Besucher, eingehen.
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